Im folgenden ein Reisebericht in Episoden, von Matthias Mayer.
Griechenland im Oktober 2000 auf unserem vorherigen Schiff Orpheus 2 einer Hallberg-Rassy 41.
Samstag:
Heute brechen wir zu unserem 3. gemeinsamen Segelt rn in Griechenland auf der Orpheus II bei Rolf auf. Leider kann Helmut diesmal nicht mitkommen, da er einen gesch ftlichen Termin nicht verschieben konnte. So sind wir doch nur zu viert, denn dieses Jahr ist Michael dabei.
Es ist 03:50 Uhr und ich starte in der Wiesenstra e. Nacheinander hole ich Matthias, Thomas und Michael ab. Um 05:30 Uhr stellen wir den Sharan in Frankfurt ins Parkhaus bei Terminal 1. Wir m ssen jedoch feststellen, dass unser Abflug ab Terminal 2 geht, also rein in den Skyliner und r ber zu Terminal 2.
Dort trennen wir uns von Michael. Da er sich sp ter zu der Reise entschlossen hatte, haben wir keinen gemeinsamen Flug nach Athen mehr bekommen. Er fliegt mit der Sabena ber Br ssel nach Athen, wir mit der KLM ber Amsterdam.
Gegen 14:30 Uhr treffen wir uns in Athen wieder und haben einiges zu berichten. Unsere Landung auf dem Flughafen in Amsterdam wurde kurz vor dem Aufsetzen abgebrochen, da, wie wir sp ter erfuhren, auf der Ladebahn noch ein Flugzeug war. Michael hatte in Br ssel etwas Stre , da man ihm gesagt hatte, dass sein Gep ck nicht durchgecheckt wird. Dies war aber nicht so, und er hatte M he die Maschine nach Athen noch zu erreichen.
Wir nehmen den ffentlichen Bus und Fahren auf die andere Seite des Flughafengel ndes zum Olympic Airport. Von dort soll unsere Maschine um 18:00 Uhr nach Kos abfliegen. Es ist 18:30 Uhr und wir k nnen endlich starten, nachdem nun auch die letzten versp teten Flugg ste eingetroffen sind. Der Flug ist ruhig.
Um
19:15 Uhr landen wir auf Kos. Rolf erwartet uns im Hafen von Kos Stadt.
Vor dem Flughafen ist kein Taxi zu bekommen. Wir haben jedoch Gl ck, es
f hrt noch ein Bus in die Stadt. Dort sind wir dann endlich um 21:00
Uhr bei Rolf auf dem Boot, der uns mit einer k stlichen Mahlzeit empf
ngt. Nach dem Essen machen wir noch einen Bummel durch die Stadt und
fallen dann um 01:00 Uhr todm de in die Kojen.
Sonntag:
Datum |
Ablegen |
|
Anlegen |
|
sm |
|
01.10. |
08:45 |
Kos |
11:30 |
Pserimos |
9 |
Motor |
01.10. |
14:45 |
Pserimos |
16:45 |
Vathi / Kalimnos |
4 |
1 sm Segeln |
Um 07:00 Uhr ist wecken. Wir wollen heute nach Kalimnos. Da kein Wind ist legen wir die Stecke bis zu unserm Ankerplatz in der Bucht von Pserimos unter Motor zur ck.
Die Bucht ist ein beliebtes Ausflugsziel f r die Urlauber von Kos. Es hat mehrere Tavernen am Ufer. Die Urlauber von den Ausflugsbooten werden jeweils immer in eine andere Taverne gef hrt. So hat jeder etwas davon.
Thomas, Matthias und Michael rudern mit dem Beiboot an Land. Rolf schwimmt hinterher und ich bleibe an Bord. Nach einem kleinen Imbi mit Wein kommen sie zur ck gepaddelt. Nicky mit den blauen Augen aus der Taverne hat Eindruck hinterlassen.
Wir brechen in Richtung Vathi auf Kalimnos auf. Etwas Wind l t uns ca. 1 sm segeln. Doch wir m ssen wieder die Maschine anwerfen, wollen wir heute noch ankommen. Vielleicht klappt es ja morgen. Unser Ziel kenne ich schon von unserem Griechenland urlaub 1981. Wir machen nicht im kleinen Hafen, sondern l ngs an einer Felswand fest. Es ist ein eindrucksvoller Platz.
Der Hunger macht sich bemerkbar und wir gehen heute bereits um 18:30 Uhr in ein Lokal am Hafen zum Essen. Wir sitzen auf der Terrasse und haben einen tollen Ausblick auf das Treiben im Hafen. Wegen der zum Teil heftigen B en, die das Tal herunter wehen, haben einige Probleme, die ihren Anker nicht richtig ein ge fahren haben und er dadurch nicht h lt.
Nach einem guten Essen geht es zur ck an Bord. Uns steckt der gestrige Reisetag noch in den Knochen und wir verschwinden bereits um 21:30 Uhr in den Kojen.
Montag:
Datum |
Ablegen |
|
Anlegen |
|
sm |
|
02.10. |
11:45 |
Vathi / Kalimnos |
14:30 |
Ormos XerocambosLeros |
14 |
Motor |
Heute wollen wir nach Kalymnos Stadt. Wir brauchen Gas. Um 06:40 Uhr ist Wecken, da der Bus um 07:20, nach Auskunft in der Taveren vom Vorabend, am Hafen abfahren soll. Dies Info ist jedoch falsch. Er ist bereits um 07.00 Uhr gefahren. Was nun tun? Es schlafen fast noch alle.
Wir gehen durch den Ort und finden einen Taxifahren mit seinem Auto. Nach einiger berredung ist er bereit uns 5 nach Kalynmos zu fahren. Die Fahrt geht mit einem abenteuerlichen Taxi ber eine gut ausgebaute Stra e. Nun wissen wir auch wo unsere EU-Mittel sinnvoll Verwendung finden.
In der Stadt werden die Eink ufe erledigt und wir bummeln noch etwas herum. Aus dem Internetcafe schicke ich Gr e per Mail nach hause. Nach einem Kaffe in einer kleinen Kneipe suchen wir uns ein Taxi f r die R ckfahrt. Kein Taxifahrer ist bereit uns 5 zusammen zu fahren. Rolf beschlie t zu Fu vorzugehen. Wir sollen das Taxi nehmen und er wird dann unterwegs zusteigen. Ob das wohl klapt?
Kurz nach dem Ortsausgang holen wir Rolf ein, und der Taxifahren ist bereit ihn nun auch mitzunehmen. Im Hafen f llen wir noch die Wasserkanister und gehen dann zur ck an Bord, um sofort aufzubrechen.
Da es bereits sehr sp t ist, beschlie en wir heute nicht mehr bis nach Levitha zu segeln. Wir w rden dort sonnst erst bei Dunkelheit eintreffen. Unser Tagesziel ist nun Leros. Die Entscheidung ist gut, denn es gibt heute auch keinen Wind.
Der Grund in der Ormos Xerocambos ist mit Kraut bewachsen. Wir ankern mit viel Kette. Nachdem das Boot fest ist, schwimmen Rolf, Michael und ich ans Ufer und bummeln etwas durch die kleine Siedlung. Es gibt keine M glichkeit zum Einkaufen. F r morgen m ssen wir uns etwas berlegen.
An Bord zur ck macht Rolf Mousaka. Da wir morgen fr h aufbrechen wollen, ist auch heute wieder um 21:30 Bettruhe angesagt.
Dienstag:
Datum |
Ablegen |
|
Anlegen |
|
sm |
|
03.10. |
09:00 |
Ormos XerocambosLeros |
14:00 |
Ormos Levitha |
22 |
Motor |
Es ist 07:00 Uhr Rolf und ich stehen auf. Ich bringe Rolf mit dem Fahrrad im Beiboot an Land. Er f hrt ber den Berg nach Lakki (5 km) zum Brot und Wasser Kaufen. Um 07:45 wecke ich den Rest der Mannschaft. Wir bereiten alles f r das Fr hst ck vor. Um kurz vor halb neuen ist Rolf zur ck und wir fr hst cken an Deck.
Heute wollen wir ber Levitha nach Amorgos segeln. Nachdem wir die letzen Tage einiges an H he gewonnen haben, soll es heute bei Nord/West-Wind in Richtung Westen gehen. Leider spielt der Wind auch heute nicht mit. Er verl t uns total. Wir haben nur noch den Schwell aus Westen, der uns kr ftig durchschaukelt. Wir beschlie en daher die Nacht in Levitha zu bleiben.
Beim Ansteuern der Insel sehen wir ein Kriegsschiff, dass vor der Insel kreuzt. Die Bucht von Levitha in der wir die Nacht verbringen wollen ist sehr sch n und ruhig ( keine Netzverbindung). Es sind neue Bojen zum festmachen in der Bucht. Wir w hlen eine aus und machen gesichert mit einer Heckleine zum Ufer fest.
Wir schwimmen eine Runde. Rolf hat in der Zwischenzeit Spaghetti mit Tomatenso e gekocht. Den Nachmittag verbringen wir mit d sen und lesen. Am Abend kommt ein Fischer und kassiert f r die Boje 2000 Drachmen.
Zum Abendessen gehen wir an Land. Auf der Insel lebt nur eine Bauernfamilie, die sich ein Zubrot mit einer kleinen Taverne f r die Segler verdient. Als wir um kurz vor zehn zur ck zum Boot gehen, ist es stockdunkel. Mit der Taschenlampe stolpern wir den Berg herunter. Nach einem Absacker geht es dann in die Koje.
Mittwoch:
Datum |
Ablegen |
|
Anlegen |
|
sm |
|
04.10. |
09:00 |
Ormos Levitha |
15:30 |
Ormos Ayias AnnasAmorgos |
28 |
2h Segeln |
Kurz nach dem Ablegen, als wir aus der Bucht heraus sind, klingelt das Telefon von Thomas. Endlich wieder Funkkontakt zur Au enwelt. Heute haben wir auch unser erstes richtiges Segelerlebniss auf dieser Reise. Wir k nnen sage und schreibe 2 Stunden am St ck segeln. Danach ist die Freude jedoch wieder vorbei und wir m ssen unser Ziel Amorgos nun doch wieder unter Motor anlaufen.
In Avias Annas machen wir l ngs zur Mole fest. Wir ben tigen dringend Wasser. Wir schwimmen eine Runde in der Bucht und verbrauchen dann den Rest des Wassers f r unsere Reinigung. Wir erfahren dann, dass der Schlauch f r das Wasser an der Hafenmauer ist. Dies bedeutet, dass wir die Orpheus nochmals losmachen m ssen. Wir machen mit dem Heck an der Hafenmauer fest und f llen die Wassertanks. Rolf und ich gehen noch in der Ort um die Vorr te aufzufrischen. Zum Abendessen gehen wir heute in eine Taverne. Matthias, Thomas und Michael sind bereits dort. Die Bedienung ist eine Studentin aus Bochum. Im Lokal frischen wir dann noch unseren Weinvorrat mit einem 6er Karton auf.Donnerstag:
Datum |
Ablegen |
|
Anlegen |
|
sm |
|
05.10. |
09:00 |
Ormos Ayias Annas Amorgos |
12:45 |
Andikaros |
15 |
Motor |
05.10. |
15:00 |
Andikaros |
17:15 |
Ormos MyrsiniSchinousa |
25 |
Motor |
Der Liegeplatz direkt an der Hafenmauer erweist sich als sehr unruhig. Es gibt frisches Brot zum Fr hst ck. Beim Anker bergen merken wir, dass im Hafenbecken einige Ketten liegen. Wir haben nat rlich eine geangelt. Wir bekommen sie nicht los und Rolf mu tauchen.
Unter Motor erreichen wir Myrsini auf Schinousa und machen die Orpheus mit dem Heck zur Pier fest. Rolf kocht Staffed Tomatos und Paprika. Beim Abendessen mit Chopin wird der gestern gekaufte Rotwein fast niedergemacht. Der Wind frischt aus Norden etwas auf und l t uns f r morgen hoffen.
Nachdem alles klarschiff ist, verzieht sich Rolf in die Koje. Wir gehen noch in die Taverne. Matthias, Michael und Thomas bestellen sich noch Kalamari und 2 Doraden. An Bord zur ck leeren wir noch die letzte Flache des Sixpacks, bevor es in die Kojen geht.
Freitag:
Datum |
Ablegen |
|
Anlegen |
|
sm |
|
06.10. |
08:30 |
Ormos Myrsini Schinousa |
11:30 |
Ormos Treis KlisiesIos |
13 |
Motor |
06.10. |
13:15 |
Ormos Treis Klisies Ios |
19:00 |
Vlichada / Santorin |
26 |
Motor |
Wieder um 07:00 Uhr wecken, wieder kein Wind. Das Meer ist aalglatt. In der Bucht von Treis Klisies machen wir unseren letzten Badestop auf diesem T rn. Rolf kocht Spaghetti mit selbstgemachter Pesto.
Nun kommt etwas Wind. Aber wie der Teufel es will, direkt von vorne. Wieder nichts mit segeln, da er zum Kreuzen zu schwach ist und unser Zeit nicht mehr ausreicht. Westlich zieht eine Gewitterfront an uns vorbei. In der Ferne k nnen wir Santorin erkennen.
Wir fahren in den Krater von Santorin ein. Es ist sehr beeindruckend. Unterhalb von Thira liegen einige Kreuzfahrtschiffe. Als wir gerade um Nea Kammeni herum kommen und in Richtung Kratenausfahrt fahren, kommt uns eine Gewitterfront direkt entgegen. Ich ziehe mir schnell mein lzeug an, und schon sind wir mitten drin. Die Sicht betr gt h chstens 10 m und es Blitz und Donner um uns herum. Gl cklicherweise ist der Spuck nach einer Viertelstunde wieder vorbei und es h rt auf zu Regnen. Unter einem herrlichen Regenbogen verlassen wir den Krater und machen uns auf den Weg in die Marina an der S dspitze von Santorin.
Eine Woche auf der MS Orpheus ist nun auch schon wieder vorbei. Rolf bestellt einen Mietwagen mit dem er uns morgen zum Flugplatz fahren kann. Wir nutzen ihn bereits am Abend und fahren nach Thira. In einem kleinen Lokal essen wir zu abend. Danach bummeln wir noch durch den Ort und trinken noch etwas in einem Lokal. Eine seltsame Hochzeitsgesellschaft erregt unsere Auf merksamkeit
Samstag:
Heute geht es wieder zur ck. Nach dem Fr hst ck wird gepackt. Um 09:00 Uhr fahren wir zum Flugplatz und checken ein. Wir haben noch Zeit und fahren nochmal mit dem Auto nach Thira um uns den Ort bei Tag anzuschauen. Kurz vor zw lf verabschieden wir uns von Rolf und fliegen dann p nktlich nach Athen ab.
In Athen m ssen wir wieder mit dem Bus zum International Airport. Dort erwartet uns eine b se berraschung am KLM-Schalter. Die Maschine ist berbucht und wir haben keinen Platz f r den R ckflug. Die erste Alternative soll mit der Austrian Airline ber Wien nach Frankfurt gehen, aber auch hier sind keine Pl tze frei. Schlie lich erhalten wir Tickets f r die Lufthansa in der Businessclass ber M nchen. Wir fliegen mit unserem Au enminister Scharping und seiner Freundin.
In M nchen dann die n chste berraschung. Unser Ticket nach Frankfurt ist nur ein Standby-Ticket. Aber es klappt dann doch und wir treffen Michael in Frankfurt wieder, der wie auf dem Hinflug mit der Sabena ber Br ssel geflogen ist. Auf dem Weg von Athen nach Frankfurt ist mein Schlafsack verloren gegangen. Nachdem ich den Verlust gemeldet hatte, ging es zur ck nach Weingarten.
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